Agüimes, Gran Canaria

Blick auf Agüimes und die herausragende Kirche San Sebastián

Das kleine Städtchen Agüimes liegt etwa 260 Metern hoch auf einem Hang. Besonders sehenswert sind die kleinen, weiß getünchten Häuser, die sich in den engen Gassen aneinander reihen. Damit Agüimes nichts von seiner einzigartigen Schönheit verliert, wurde das historische Zentrum unter Denkmalschutz gestellt.

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Besonders die Kirche San Sebastián 72 fasziniert durch ihre an den Orient erinnernde Kuppel - die sich aber gut in das Stadtbild einfügt, da auch der restliche Ort etwas arabisch anmutet. Mit der Errichtung von San Sebastián 72 wurde im Jahre 1796 begonnen, jedoch erst 150 Jahre später wurde das Gotteshaus beendet - es gilt als das beste Beispiel neoklassizistischer Baukunst auf den gesamten Kanarischen Inseln. Der Tabernakel und einzelne Heiligenbilder des kanarischen Künstlers José Luján Pérez sind äußerst sehenswert. Außerdem lohnt sich ein Blick auf die lebensgroße Virgen del Rosario, die Jungfrau des Rosenkranzes, am Hauptaltar. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde von einem kanarischen Bischof aus Oaxaca (Mexiko) auf die Insel gebracht. Ihr zu Ehren wird jährlich die Fiesta de la Virgen del Rosario am 7. Oktober gefeiert.

Ganz Agüimes wird dazu in ein Meer aus Rosen getaucht und auf dem Platz vor der Kirche breitet sich ein Teppich aus Salz, Mandeln und Blumen aus. Die Prozession mit der Marienstatue führt dann durch den gesamten Ort und den ganzen Tag über finden Konzerte und Theateraufführungen statt, die am Abend mit einem prächtigen Feuerwerk abgerundet werden.

In früheren Zeiten war Agüimes Bischofssitz, dessen Gebiet sich vom heutigen Flughafen bis nach Maspalomas 24 zog. Hierhin flüchteten sich damals viele Leute aus Las Palmas, die der Steuerverpflichtung entgehen wollten. Aufgrund der Architektur der Kirche und ihrer prächtigen Innenraumgestaltung kann man noch das Flair nachempfinden, das zu Zeiten der spanischen Eroberung herrschte. Auch der Ortskern, der seit dem Jahr 1981 unter Denkmalschutz steht, zeugt von vergangene Tagen.

Erwähnenswert sind außerdem zwei weitere Ereignisse: Im Januar findet in Agüimes ein Treffen von Märchen- und Geschichtenerzählern (Festival internacional de narración oral) statt; im September wird während des Festivals der drei Kontinente die besondere Lage der Kanaren mit Theatergruppen und Musikern gefeiert.

Fruchtbare Landschaft des Barranco de Guayadeque

Ganz in der Nähe des Ortes Agüimes liegen die Guayadeque-Höhlen 73 sowie die Schlucht Barranco de Guayadeque 74, in deren scheinbar immergrünen Tal sich eine heilige Stätte der Guanchen befindet. Die Schlucht "des fließenden Wassers" ist ein beliebtes Ausflugsziel, um auf den Spuren der Ureinwohner Gran Canarias zu wandeln. Noch heute werden Höhlen bewohnt, welche allerdings auf den neusten Stand gebracht wurden und über eine moderne Einrichtung verfügen. Darüber hinaus gibt es eine Höhlenkapelle, die an Feiertagen und am Wochenende öffnet und zahlreiche Restaurants, die zu einer kulinarischen Rast anregen.